Glücksliga Cup 2025
350 Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen sind beim Glücksliga-Cup on der Lemgoer Phoenix Contact-Arena dabei und dürfen sich wie Handball-Profis fühlen.
Berichterstattung aus der Lippischen Landeszeitung am 16. September von Sebastian Lukas
Lemgo. 29 Teams aus ganz Deutschland und ein All-Star-Team aus der Lykke-Liga in Dänemark, also rund 350 Kinder plus 150 Trainerinnen und Trainer, haben beim Glücksliga-Cup in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena im Mittelpunkt gestanden. Andreas Stolle, Vorstand und Mitgründer der Liga, resümierte: „Es ist hervorragend gelaufen. Das Ergebnis zählt, die Vereine haben ein positives Fazit gezogen. Wir selber stellen die höchsten Ansprüche an uns, wollen den Kids einen ganz tollen Tag ermöglichen. Sie sollten sich einmal wie ein Handballprofi fühlen, das Ziel haben wir voll erreicht.“
Es sei „ein Tag voller Freude, Gemeinschaft und Handball in Lemgo“ gewesen. Dabei standen nicht Tore und Tabellen im Mittelpunkt, sondern strahlende Gesichter auf insgesamt fünf Spielfeldern – drei in der Arena und zwei in einer Nebenhalle. Der 55-jährige Stolle von Handball Bad Salzuflen: „Unser Ziel ist es, Vereine zu animieren, Teams für körperliche und geistige Behinderte anzubieten, dazu die positive Sichtbarkeit dieser Kinder.“
Die Glücksliga ist in nur vier Jahren auf 37 Mannschaften angewachsen, mehr als 500 Kinder trainieren in ihren Vereinen. Ihr Grundgedanke sei so einfach wie kraftvoll: Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen den Platz zu geben, den sie verdienen – mitten in der Gesellschaft und im Vereinsleben. Hier geht es nicht um Leistungsdruck, sondern um Teilhabe, Gemeinschaft und Lebensfreude, heißt es in einer Presseinfo der Glücksliga.
„Es macht traurig, wenn gerade die Schwächsten der Gesellschaft unter Kürzungen leiden müssen. Deshalb wollen wir mit der Glücksliga ein Zeichen setzen: Jeder Mensch hat ein Recht auf Chancen und Anerkennung“, betont Andreas Stolle. Und Mitgründerin und Initiatorin des ersten Glücksteams Deutschlands Maria Ravn Jørgensen ergänzt: „Unsere Spielerinnen und Spieler leisten Großartiges, Woche für Woche – in ‘ihrer Liga’ sind sie wahre Helden.“
Neben den Spielen gab es für die Kinder und ihre Familien ein buntes Fest mit Hüpfburgen, Kreativangeboten, Tanzeinlagen und einem Abschlusskonzert der Rockband „KrAWAllo“. Auch Profis vom TBV Lemgo-Lippe mit Samuel Zehnder und Jan Mudrow sowie der HSG Blomberg-Lippe mit Nieke Kühne, Alexia Hauf und Laura Rüffieux sind dabeigewesen, um Autogramme zu geben und die jungen Glückskinder anzufeuern.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete das Einmarschieren der Teams mit ihren Teamschildern. Emotionaler Höhepunkt war die Siegerehrung, bei der es für jedes Kind zwischen 5 und etwas über 20 Jahre eine goldene Krone und eine Medaille gab. „Es sind schließlich alle Sieger“, betonte Andreas Stolle. Aus den Lautsprecherboxen der Phoenix-Contact-Arena ertönte die Musik „We are the Champions“, es flogen 500 Luftballons und ganz viel Konfetti durch die Luft. Und als alles vorbei schien, gab „KrAWAllo“ noch ein Konzert.
„In einem Jahr wollen wir dieses Event in Lemgo wiederholen“, blickte Andreas Stolle voraus. Rund 1000 Menschen seien inklusive der Zuschauer in der Halle gewesen. In der Zwischenzeit stünden Handball-Camps, Einlagespiele und lokale Turniere an: „Für die Handball-WM sind wir zudem in Gesprächen mit dem Deutschen Handball-Bund.“
Foto: Matthias Wieking
Autor: Sebastian Lucas (slucas@lz.de)
